In den letzten Jahren haben sich in der Angler-Szene weltweit unterschiedliche Fangmethoden und Nischen mehr oder weniger erfolgreich etabliert. Grund hierfür ist auch die große Flut immer neuer Produkte. Der Einsteiger und Anfänger kann hier mal schnell den Überblick verlieren und ist (verständlicherweise) überfordert. In diesem Beitrag möchte ich euch heute kurz mal näher bringen, ob man den zahlreichen Online-Propheten wirklich immer glauben schenken sollte und wo oft einfach nur das Interesse am Umsatz dahinter steckt.
Hunderttausende Produkte gibt es alleine in Europa und fast täglich kommen neue dazu. Egal ob zum Angeln auf Raubfisch oder Friedrisch. Wer es dann wiederum auf einen speziellen Fisch abgesehen hat, der kann sich alleine mit Produkten für bspw. für den Zanderfang mit einem Vorrat eindecken, der dem Lagerbestand unserer kompletten Angel-Garage konkurrenz machen könnte.
Auf Video Platformen wie Youtube erfährt man oft von den "Influencern" der Angel-Community, wie's denn am besten geht und welches Produkt hierbei der heilige Grahl ist. Passend dazu wird dann gleich das eigens entworfene Produkt verlinkt. Ob der kapitale Fisch tatsächlich mit dem angepriesenen Produkt überlistet wurde, oder ob das Video geschickt manipuliert wurde, lässt sich in den wenigsten Fällen gut erkennen.
Welcher Köder ist denn nun der Beste?
Diese Frage können wir schon direkt beantworten und dir sagen: Es gibt keinen perfekten Köder, der immer und überall funktioniert. Das hat schon alleine damit etwas zu tun, ob es an deinem Gewässer bzw. and deiner Stelle überhaupt Fisch gibt. Und wenn es Fisch gibt, dürft ihr einen wichtigen Aspekt nicht vergessen. Denn Fische sind nicht dumm. Gerade im Sommer sind viele große Fische entweder satt, da es Brutfische und Kleinfische im Überfluss gibt, oder die Fische wissen sehr genau, wie ein Angelhaken aussieht und sich anfühlt. Und auch, dass ein Gummifisch eben nicht so riecht, aussieht oder schmeckt wie ein echter Artgenosse.
Mit diesem subtilen Basiswissen sollten wir also an die Zusammenstellung unserer Komponenten herangehen. In diesem Beitrag kann ich schlecht alle Themen abhandeln, über welche manch andere Kollegen ganze Bücher verfasst haben. Aber mit diesem kleinen Leitfaden möchte ich euch zumindest eine Orientierung geben.
Die Köderauswahl für Raubfischangeln ist im Prinzip nicht schwer und richtet sich primär erstmal an die Anforderungen des Gewässers an welchem ihr Angeln möchtet. Ruhigere oder stehende Gewässer können sehr filligran befischt werden, unter anderem mit kleineren Gummifischen die nicht so viel Druck erzeugen. Bei Gewässern mit stärkerer Strömung benötigt man schon Köder mit etwas Gewicht. Gummifische mit Bleiköpfen ab 5gramm, damit ihr den Köder souverän über Grund, oder in Ufernähe präsentieren könnt.
Habt ihr es mit sehr steinigen Uferkanten zu tun, verwendet möglichst keine Spitzen Bleiköpfe, sondern eher zu runden, da diese das Hängerrisiko etwas vermindern. Dennoch seit immer achtsam und versucht an Steinkanten das Aufsetzen möglichst zu vermeiden. Wer auf Nummer sicher gehen will, verwendet hier kleinere bis mittlere, flachlaufende Wobbler, die sich super über die Wasserobferläche ziehen lassen. Spinner eignen sich sehr gut als "Joker", wenn sich ein Hecht in Sichtnähe befindet. Ich habe hiermit zum Beispiel meinen ersten Fisch gefangen, nachdem ich alle o.g. Varianten durchprobiert habe. Einen Hecht mit 80cm und 5Kg Gewicht. Ein unvergessliches Erlebnis.
Welche Köderfarbe wähle ich wann?
Eine Frage die oft gestellt wird können wir grob wie folgt zusammenfassen. Viele Fische können sehr gut sehen. Deshalb wählt vor allen Dingen tagsüber möglichst dunkle/natürliche Farben, die euren Spielkameraden nicht erblinden lassen und einen guten Kontrast zum Sonnenlicht ergeben. Je dunkler es wird, umso greller könnt ihr mit Farben arbeiten. Wobbler oder Gummifische mit UV Farben eignen sich bspw. bei Nächten, wo das Mondlicht sich auf dem Wasser spiegelt. Der potentielle Angreifer kann diesen Köder auch aus der Distanz gut erkennen und die Chance, dass ihn die Neugier packt ist sehr wahrscheinlich. Bei Ködern mit leuchtenden Farben empfehle ich sehr dezent mit Lockölen zu arbeiten und diese auf dem Kunstköder anzubringen.
Warum? Würde man in einem Fastfood Restaurant mit dem großen M die ganzen Aromen und Geschmacksverstärker weglassen, würden diese Burger womöglich so riechen wie eure Gummiköder. Aber der intensive Geruch lässt uns dann eben doch manchmal schwach werden und wir tappen in die Big Mac Falle. Genau so verhält es sich mit unserem Räuber und eurem Köder. Mit unserem Zanderöl könnt ihr eine wunderschöne Duftspur auslegen und mit einer attraktiven Köderführung zum Biss verlocken. Funktioniert übrigens auch tagsüber.
Unebdingt auf das Wurfgewicht achten. Bei aller Euforie solltet ihr natürlich euren Einkauf auf die Kapazitäten eurer Rute abstimmen. Die Angaben findet ihr in der Regel auf der Rute selbst. Das sog. "Casting Weight" wird in Gramm angeben und beschreibt das optimale Gewicht für die Produkte, die ihr an eure Schnur anbringt. Deshalb findet ihr in der Regel immer auch die Angabe des Gewichtes bei den Artikeln der Angel-Garage.
Am besten aufgestellt seid ihr, wenn ihr für die jeweiligen Tages und Wettersituationen einen oder besser zwei Köder in eurer Box habt. Bei fragen könnt ihr euch natürlich jederzeit an das Angel-Garage-Team wenden. Hier geht's zu unseren Kunstködern :-)
Liebe Grüße und ein "dickes Petri".